Industrieprojekte (Referenzen)

SRT

Selektive Retina-Therapie

Die selektive Retina-Therapie (SRT) wurde am Medizinischen Laserzentrum Lübeck entwickelt, im Labor, vorklinisch und klinisch erprobt. Hierbei hat das MLL mit verschiedenen nationalen und internationalen Industriepartnern und Kliniken an unterschiedlichsten Aspekten der SRT zusammengearbeitet.

Letzte Arbeiten bezogen sich auf eine automatisch dosiskontrollierte Lasertherapie, die den Arzt von jeglicher manueller Dosierung der Strahlung befreit. Ein entsprechendes Lasersystem eines Kooperationspartners befindet sich derzeit in klinischer Erprobung.

Die SRT ist eine neue, schonende Laser-Behandlungs­methode für verschiedene Erkrankungen des Augenhintergrunds, u.a. Retinopathie Centralis Serosa (RCS) und diabetische Makulaödeme, die mit einer reduzierten Funktion des Retinalen Pigmentepithels (RPE) assoziiert werden. 

Abb. 1

Das RPE ist ein monozelluläres hexagonales Zelllayer (Abb. 1) auf der Bruchschen Membran, das die Photorezeptoren von der versorgenden Aderhaut trennt. Das RPE regelt den Metabolismus der Netzhaut.

Mit der SRT wird das RPE im bestrahlten Areal selektiv durch Mikrosekunden-Laserpulse behandelt. Durch Mikrovaporisation an den Melaningranula der Zelle (Abb. 2A) kommt es zur Photodisruption der bestrahlten Zellen, wobei die angrenzende neurosensorische Netzhaut mit den Photorezeptoren und die unter dem RPE liegende Aderhaut nicht geschädigt wird (Abb 1: dunkle Zellen selektiv geschädigt, grüne vital; Abb. 2 A gelb markierte Zellen). Die Therapie führt idealerweise zu einer Regeneration des RPEs und der Bruchschen Membran (Abb. 2B) und einem gesteigerten Metabolismus am chorioretinalen Übergang.

Abb.2

Im Gegensatz zur etablierten Laserphotokoagulation (Abb. 3A), bei der die bestrahlten und umgebenden Areale der Netzhaut verödet werden, bleiben bei der SRT Skotome vollständig aus (Abb. 3B). Hierdurch sind die Lasereffekte allerdings für den behandelnden Arzt während der Therapie nicht sichtbar und nur durch spätere Fluoreszenzangiographie der Schrankendefekt an den bestrahlten Arealen demarkierbar (Abb. 3C).

Abb.3

Aktuelle Forschungsthemen umfassen:

  • Optimierung der Bestrahlung
  • Echtzeitvisualisierung und Dynamik der Mikrovaporisation
  • Automatische Therapiekontrolle und Dosierung
  • Klinische Studien zu verschiedenen Erkrankungen
Klinisch zugelassenes MLL-Funktionsmuster, das internationalen Industrieunternehmen als Demonstrator diente
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