MLLs Home-Care-OCT auf Pressekonferenz der ARVO vorgestellt

Auf der größten internationalen Forschungskonferenz im Bereich der Augenheilkunde, welche die “Association for Research in Vision and Ophthalmology“ (ARVO) dieses Jahr in Honolulu ausgerichtet hat, wurde das Konzept eines Home-Care-OCT als eines von fünf besonders interessanten Projekten aus insgesamt mehr als 6000 Präsentationen ausgewählt und der internationalen Öffentlichkeit vorgestellt (ARVO Pressemitteilung) (Healio Pressemitteilung). 

Innerhalb eines durch das BMBF im Forschungsrahmen „Photonik Forschung Deutschland“ geförderten Verbunds  „Monitoring von Retinatherapien @ home“ (RETOME) wurde ein Funktionsdemonstrator durch das Medizinische Laserzentrum Lübeck realisiert und an der Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Campus Kiel an Patienten innerhalb einer klinischen Prüfung evaluiert. Erste Ergebnisse wurden auf der ARVO durch den Augenarzt Dr. Claus von der Burchard einem internationalen Publikum vorgestellt.

Aufgrund dieser ersten, sehr ermutigenden klinischen Daten wurde Dr. Claus von der Burchard zu einer vom ARVO-Präsidenten moderierten und weltweit live über das Internet übertragenen Pressekonferenz eingeladen. Ein Mitschnitt der Pressekonferenz ist hier zu finden.

In Zukunft soll das Gerät für den Home-Care-Bereich weiter entwickelt werden, um durch regelmäßige Kontrolle durch den Patienten zu Hause die Therapie der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) zu verbessern und die Behandlungskosten zu reduzieren. Die am MLL neu entwickelte und patentierte Technologie für die optische Kohärenztomographie (OCT) hat das Potenzial, die Kosten derartiger Geräte von einigen 10.000 Euro auf einige 1.000 Euro zu reduzieren. Damit besteht erstmalig eine realistische Chance zu Hause beim Patienten eine lückenlose Kontrolle des Krankheitsverlaufs zu realisieren. 

AMD ist die häufigste Ursache der Erblindung in den Industriestaaten. Ihre aggressivste Variante, die feuchte AMD, kann zwar effektiv durch regelmäßige Injektion eines Medikaments (ca. 1.500 € pro Injektion) in den Augapfel behandelt werden, aber die Injektionen kommen meist zu früh oder zu spät. Daher wird entweder übertherapiert mit unnötigen Kosten und Belastungen für den Patienten. Oder es wird untertherapiert und ein vermeidbarer Sehverlust entsteht. OCT kann der optimale Zeitpunkt für eine Injektion bestimmen, ist aber bisher wegen der Gerätekosten und der aufwendigen Bedienung bisher nur beim Augenarzt anwendbar. Das vom Medizinischem Laserzentrum Lübeck in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe von PD Dr. Gereon Hüttmann vom Institut für Biomedizinische Optik (BMO) der Universität zu Lübeck und der Klinik für Augenheilkunde Campus Kiel entwickelte Gerät könnte in Zukunft vom Patienten selbst zu Hause bedient werden. Die Daten der regelmäßigen Messungen könnten zur Analyse über das Internet an den behandelnden Arzt oder ein zentrales Rechenzentrum geschickt werden. Zeigt sich eine Verschlechterung der Krankheit kann der Arzt sofort handeln. Eine angestrebte erfolgreiche Umsetzung in ein Home-Care-OCT Gerätes kann die Therapie der AMD revolutionieren.

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