Öffentliche Projekte

i-Cube

Innovatives Imaging und Intervention in early AMD

Mit dem Laser gegen die altersbedingte Makuladegeneration
 

Die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) kann ohne Therapie zum vollständigen Sehverlust führen. Sichtbare Symptome der AMD treten typischerweise erst ab dem 50. Lebensjahr auf. Derzeit leiden in Deutschland etwa 4,5 Millionen Menschen an AMD. Im Jahr 2020 werden es aufgrund demografischer Entwicklungen schätzungsweise 6 Millionen Patienten sein. Damit wird die AMD die zweithäufigste Erkrankung nach der Demenz sein. Die Belastungen für das Gesundheitssystem sind immens.

Bisher ist eine Diagnose von AMD erst dann möglich, wenn die Krankheit schon sehr weit fortgeschritten ist und der Patient deutliche Sehverschlechterungen wahrnimmt. Der Augenarzt kann die Schädigungen am Augenhintergrund zu diesem Zeitpunkt erkennen und eine Behandlung einleiten. In diesem Stadium ist eine Verbesserung des Sehens fast nicht mehr möglich. Der Therapieerfolg beruht bestenfalls auf einer Stagnation der Erkrankung.

Um eine frühzeitige Diagnose stellen zu können, ist es wichtig die grundsätzliche Entwicklung der AMD besser zu verstehen und deren Erkennung zu ermöglichen, bevor irreversibel Schädigungen im Auge entstehen. In dem neu gestarteten Verbundprojekt „Innovative Imaging & Intervention in early AMD (I-Cube)“ wird ein Verfahren entwickelt, das es ermöglicht, Veränderungen an der Netzhaut frühzeitig zu detektieren.

Mittels neu entwickelter Laserverfahren soll eine spezifische Zellschicht der Netzhaut zur Regeneration angeregt werden, um Schädigungen oder den einsetzenden Verlust der Sehfähigkeit zu verhindern. In dem Projekt greifen Grundlagenforschung, technische Entwicklung und klinische Erprobung eng ineinander, so dass neue Erkenntnisse zur Frühdiagnostik, Therapie und Therapieüberwachung der AMD resultieren können.

Die Grundlagenforschung der Partner Universität Lübeck, Institut für Biomedizinische Optik (BMO) und Klinik für Ophthalmologie der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel befasst sich mit der Erfassung der Frühindikatoren zur AMD und der Bestimmung der zellbiologischen Grundlagen zur optimalen therapeutischen Bestrahlung.

Die Angewandte Forschung und Geräteentwicklung obliegt dem Medizinischen Laserzentrum Lübeck im Rahmen der Realisierung verschiedener Laserstrahlmodalitäten. Die Systementwicklung (Laser, OCT) wird von den Partnern Carl Zeiss AG, Thorlabs GmbH und der RS Medizintechnik GmbH übernommen. Die Klinik für Ophthalmologie, Campus Kiel wird erste Studien durchführen deren Ergebnisse zur Analyse und Verbesserung der technischen Komponenten beitragen.

Das I-Cube Projekt hat eine Laufzeit von 36 Monaten. Das Verbundprojekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit knapp vier Millionen Euro im „Rahmenprogramm Gesundheitsforschung Deutschland, Aktionsfeld Gesundheitswirtschaft“ als Initiativprojekt gefördert.

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