öffentliche Projekte

Optische Hörverstärkung

Weltweit leiden ca. 6 % der Bevölkerung an einer einschränkenden Hörbeeinträchtigung.

Bei der Behandlung einer Hörbeeinträchtigung kommen größtenteils klassische Hörgeräte zum Einsatz, die die Hörfähigkeit auch für viele Patienten maßgeblich verbessern. Diese nehmen das Schallsignal der Umgebung auf, führen eine komplexe Signalverarbeitung durch und geben ein akustisches Signal in den Gehörgang des Patienten ab. Auch wenn klassische Hörgeräte millionenfach erfolgreich eingesetzt werden, haben sie dennoch Nachteile. So muss der Gehörgang verschlossen werden, was zu einer Verstärkung der körpereigenen Geräusche und zu einer schlechten Belüftung des Ohres führt und somit den Tragekomfort verringert.

Die optische Stimulation der Hörzellen im Innenohr wird in Cochlea-Implantaten bereits als Alternative zur elektrischen Reizung untersucht. Vorteil der optischen Stimulation ist eine höhere spektrale Selektivität und damit ein besseres Hören, als es durch die elektrische Reizung möglich ist. Cochlea-Implantate werden allerdings sehr viel seltener als klassische Hörgeräte eingesetzt. Von einer neuen Technik, die die Schallverstärkung in einem klassischen Hörgerät ersetzt, würden viele Patienten profitieren.

In unserem Projekt wird die Möglichkeit der optischen Stimulation direkt aus dem Gehörgang heraus – wie bei klassischen Hörgeräten – untersucht. Vorteile gegenüber klassischen Hörgeräten mit elektromagnetischem Wandler sind eine höhere, erzielbare Bandbreite und die fehlende Notwendigkeit, den Gehörgang zu verschließen. Das Projekt findet in Zusammenarbeit mit der Deutsches Hörgeräte Institut GmbH und der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) statt.

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